Der Klassiszismus
Als Klassizismus bezeichnet man kunstgeschichtlich die Epoche von etwa 1755 bis 1835, womit sie direkt an das Spätbarock (Rokoko) anknüpft. Nach ausschweifenden Formen desselben wurde im Klassizismus die Gestaltung von Möbeln wieder sachlicher. Abermals, wie schon zuvor in der Renaissance, besann man sich auf die Prinzipien der Antike zurück, wobei speziell die Kunst und Architektur des Mittelmeerraums von Italien und Griechenland bis Ägypten zum Vorbild genommen wurden.
In den etwa 80 Jahren seiner Dauer wechselte die Mode auch bei Möbeln schon etwas häufiger, sodass diese Epoche mehrere eigenständige Stilrichtungen hervorgebracht hat. Zu denen gehören in den frühen Jahren der Stil Louis-Seize mit wieder geradlinigen Formen. Ornamente waren hier vor allem als Intarsien ausgeführt und zeigten meistens florale Motive. Statt der Asymmetrien des Rokoko gab es nun wieder streng geometrische Muster. Mit dem Empire-Stil setzte sich dieser Trend dann weiter fort. Verzierungen kamen in noch sparsamerer Form und eher in filigranerer Gestalt vor. Beide Richtungen hatten ihr Zentrum in Frankreich.
Auch in Deutschland fand eine ähnliche Entwicklung statt. Nach dem Zopfstil, der in etwa dem Louis-Seize entspricht und in Österreich als Josephinisch bekannt ist, setze sich schließlich auch im deutschsprachigen Raum der Empire-Stil durch, dessen schlichtere Gestaltungen dann am Anfang des 19. Jahrhunderts allmählich ins Biedermeier übergingen und so die Epoche des Klassizismus beendete.
Diese Übersicht stellt nur einen kurzen, allgemeinen Überblick dar. Neben den jeweiligen Merkmalen und Eigenarten der einzelnen Stilrichtungen gibt es einiges, das auf alle Epochen und Stile gleichermaßen zutrifft und zur richtigen Einordnung der Fakten wissenswert ist. weiter
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