Das Biedermeier
Möbel im Biedermeier-Stil zeichnen sich durch ihre besondere Schlichtheit aus, die nichtsdestoweniger von großer Eleganz sein kann. Zwar gibt es Verzierungen, wenn überhaupt, nur in sehr dezenter Form, wohingegen zentral angebrachte Ornamente meist gänzlich entfielen. Dafür jedoch räumen die sich so ergebenden großen Flächen der Holzmaserung viel Raum ein. Kenner wissen hier die oft raffiniert gespiegelten Furnierbilder zu schätzen. Zudem brachte meist auch eine aufwendige (Schellack-)Politur das Muster besonders zur Geltung.
Entstanden ist das Biedermeier, welches bei Möbeln bis in die frühe Mitte es 19. Jahrhunderts bestand hatte, etwa um das Jahr 1815. Verbreitet war der Stil, neben dem deutschsprachigen Raum, auch in angrenzenden nördlichen Ländern, wie Niederlande, Dänemark und Schweden, während in Frankreich und England zu dieser Zeit etwas aufwendigere Gestaltungen bevorzugt wurden. Im gewissen Sinne war es bereits Vorbote eines bis heute gültigen Möbelgeschmacks, der jedoch meistens auf das Bauhaus zurückgeführt wird, welches allerdings erst einhundert Jahre später in Mode kam.
Im Gegensatz zu vielen anderen Stilen ging es beim Biedermeier nicht um eine repräsentative Wirkung der Einrichtung. Hier lag das Augenmerk eher auf der Behaglichkeit. Und der wurden die Stücke - ungeachtet ihrer einfachen Architektur - oftmals in geradezu verblüffender Weise gerecht. Schon ihre Gestaltung vermittelt beruhigende Solidität. Und tatsächlich trügt der Schein nur selten. Ob der Robustheit verzichtete man aber so weit wie möglich auf kaltes Metall an den Außenseiten. Entweder kamen andere Materialien zum Einsatz, oder es wurden, statt Schlüsselschilder, dezentere Buchsen verwendet. Genauso brachte man Scharniere nur noch so an, dass sie von außen unsichtbar blieben.
Diese Übersicht stellt nur einen kurzen, allgemeinen Überblick
dar. Neben den jeweiligen Merkmalen und Eigenarten der einzelnen Stilrichtungen gibt es einiges, das auf
alle Epochen und Stile gleichermaßen zutrifft und zur richtigen Einordnung der Fakten wissenswert ist.
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